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Lebensgefahr

Zugefrorene Seen & Flüsse

Veröffentlicht: Sonntag, 4. Januar 2009
Autor: Online-Redation

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft warnt bundesweit vor unvorsichtigem Betreten von Eisflächen auf Seen und Flüssen. Das Lagezentrum der DLRG Pfungstadt hat seinen mittelfristigen Lagebericht bereits am 20. Dezember angepasst und warnt seither unter www.dlrg-pfungstadt.de/lagezentrum/ über die Risiken von zugefrorenen Seen.

Dennoch gab es bundesweit bereits erste Einsätze mit dem Stichwort "Eiseinbruch". Besonders tragisch gestaltete sich ein Fall in Aurich, wo gleich 3 Kinder ins Eis eingebrochen waren. Eines der Kinder verstarb im Krankenhaus, nachdem es durch Einsatztaucher der DLRG aus dem eiskalten Wasser gebracht werden konnte. Ein Kind konnte mit Unterkühlungen ins Krankenhaus gebracht werden, ein weiteres wurde unter Reanimationsbedingungen per Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht.

Der Vorfall verdeutlicht die Gefahren dieses Wintervergnügens. Durch das eiskalte Wasser sind viele Opfer so geschockt, dass Sie sich nicht an der Oberfläche halten können. Durch die schnell fortschreitende Unterkühlung lässt auch die Muskelaktivität nach, so dass auch geübte Schwimmer schnell unter Wasser geraten. Hinzu kommt die schwere Winterkleidung, die sich mit Wasser vollsaugt und den Verunfallten nach unten zieht.

Die DLRG rät daher auf die Dicke der Eisfläche zu achten. Damit sie kleine Personengruppen trägt, muss sie durchgängig mindestens 10 cm Dick sein. Insbesondere an Zuflüssen oder in Strömungsbereichen kann die Dicke der Eisfläche erheblich unter den Werten an anderen Stellen im Gewässer liegen. Bei dem geringsten Zweifel sollte man daher lieber verzichten und einen Ausflug zur Eissporthalle oder zu einer künstlichen Eisfläche machen.

Stellt man auf der Eisfläche verdächtiges Knistern oder Knacken fest, sollte man sich vorsichtig flach auf die Eisfläche legen und sich liegend Richtung Ufer bewegen. Außerdem sollte man weitere Wintersportler warnen. Ausflüge zu zugefrorenen Binnengewässern sollte man prinzipiell nie alleine durchführen, damit im Notfall jemand Hilfe holen kann.

Ist eine Person ins Eis eingebrochen, ist die restliche Eisfläche sofort zu verlassen. Auch sollte man von unüberlegten Hilfeversuchen absehen. Ein Erst-Helfer muss bei einer solchen Hilfeleistung immer von einer weiteren Person abgesichert werden. Weiterhin ist nach einem Eiseinbruch umgehend der Rettungsdienst zu verständigen. Die eingebrochene Person braucht in jedem Fall auch nach Rettung aus dem Wasser professionelle Hilfe, da es sehr schnell zu einer gefährlichen Unterkühlung kommt.

Rettungsschwimmer der DLRG Pfungstadt haben auch im Gebiet des Landkreises, z.B. am Erlensee in Bickenbach bereits einige unvorsichtige Wintersportler darunter auch zahlreiche Kinder entdeckt.

Auf dem nachfolgenden Foto, dass kürzlich am Erlensee entstand, ist im Vordergrund deutlich eine große noch nicht zugefrorene Stelle zu entdecken. Dies deutet auf eine viel zu dünne Eisdecke zum Betreten der Eisschicht im gesamten Seebereich hin. Bei einer solchen Lage ist es nur Glück, dass bisher kein Unglücksfall passiert ist. Die DLRG Pfungstadt rät dringend die wenigen Schilder, die das Betreten der Eisfläche verbieten, zu befolgen.

Einsatzbericht der DLRG Aurich zum geschilderten Fall

Online-Bericht des Darmstädter Echos vom 7.1.2009