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Das Bürgerheim in Eschollbrücken war mit 150 Personen prall gefüllt, die Stühle reichten bei weitem nicht aus, als die Ausschussvorsitzenden der Pfungstädter Parlamentsausschüsse für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt sowie für Wirtschaft und Finanzen deren gemeinsame Sitzung zusammen mit dem Schwimmbadbeirat und dem Magistrat eröffneten.
Danach startete der Dachverband Schwimmen direkt mit der Präsentation der über ein Jahr erarbeiteten Ergebnisse. Holger Heisel trug zunächst Zahlen, Daten und Fakten aus einem nahezu 60 Seiten umfassenden Bäderleitkonzept vor, welches vom Dachverband erarbeitet wurde. Der Bäderarchitekt Rainer Eckert hatte der Pfungstädter Gruppe aus den Vereinen DLRG, FTG, TSV und VBSG, der Schwimmschule SwimActive und der BI Pfungstadtbad empfohlen auf diese Weise nochmal die Grundlagen für ein neues Bad zu erarbeiten.
Die ausgiebige Dokumentation fasste Holger Heisel zusammen. So wurde dort festgestellt, dass bereits heute laut Umfrage der DLRG deutschlandweit mehr Bäder geschlossen wurden, als vom Bundesministerium für Wirtschaft in einer Sportstättenstudie für das Jahr 2030 vom Bedarf her sinnvoll. Der Schwimmsport ist eine der am weitesten verbreiteten Sportarten in Deutschland und wird durch den demografischen Wandel nur geringfügig schrumpfen.
Ausgerechnet hatte der Dachverband auch die Zahl der Einwohner im Einzugsgebiet des Bades. "Hier haben wir auch die Einwohnerzahl für verschiedene Standorte verglichen. Der Bestandsbad-Standort lag dabei aber immer am günstigsten", so Holger Heisel. Ebenso gehörte ein Vergleich der Bädertypen in der Umgebung zu dem Konzept. Auch die nötigen Becken-Größen und -Anzahl für ein Bad in Pfungstadt wurden an Hand des Bedarfs der Vereine und der Öffentlichkeit errechnet. Auch im allgemeinen Konzeptpapier wurde bereits über ein Alleinstellungsmerkmal nachgedacht und es wurden verschiedene Plausibilisierungsrechnungen an Hand anderer Bäderplanungen durchgeführt.
Nach einem kurzen Intro-Film stellte Bernhard Jäger als Vertreter des TSV Pfungstadt schließlich den Plan genauer vor und zeigte dabei auch gleich einen wichtigen Punkt: So soll das Bad künftig ganzjährig mittels Schiebedach nutzbar und so Hallen- und Freibad in einem sein.
Für den geplanten Ersatzneubau muss allerdings das komplette Bestandsbad - ausgenommen der Sauna - weichen. Der Dachverband hatte zwar gehofft weitere Teile des Bades in die Planung mit einzubeziehen. Allerdings war mit den verschiedenen Optionen dazu immer größere Nachteile verbunden, die auch später zu höheren Betriebskosten geführt hätten.
Zentraler Teil des Baus wird der Gastro-Bereich, der sowohl an den Eingangs-Bereich, die Sauna, das Hallenbad und das Freibad zentral angeschlossen ist. "Dies war im Bestandsbad mit 3 unterschiedlichen, verteilten Gastro-Bereichen ungünstig gelöst", führte Bernhard Jäger aus.
Das Bad soll ein 25-Meter-Becken mit 5 Bahnen, ein Lehrbecken und einen Kinderbereich haben, die ganzjährig genutzt werden können. Im Freibereich kommt ein Wasserspiel für Kinder dazu. Liegewiese, Spielplatz usw. sollen erhalten werden. "Allerdings kann man auch über die Vermarktung von Flächen nachdenken, denn der Bereich ist durch das deutlich kleinere Bad natürlich nicht mehr vollständig bebaut", so Bernhard Jäger. Ein zweiter Bauabschnitt, der noch nicht eingeplant ist, soll ein ca. 40 cm tiefes Becken für Kinder und Jugendliche mit Spiele, Rutschen u.ä. bringen.
Die Sauna erhält neue Umkleiden mit mehr Schränken und dafür einen etwas kleineren Ruhe-Bereich. Die nahezu neuwertige Sauna-Küche bleibt ebenso bestehen und bildet die Zentrale des neuen Gastro-Bereichs.
Zu den Finanzzahlen erläuterte Joachim Meyn, dass die Gesamt-Investitionen bei 6,7 Mio. € liegen. Darin sind 4,8 Mio. € Bauleistungen enthalten, wodurch eine EU-Ausschreibungspflicht entfällt. "Durch die Übernahme von Inventar können wir dies nochmals reduzieren", so Joachim Meyn weiter.
Die Betriebskosten wurden auf rund 1 Mio. € jährlich beziffert. Hinzu kämen Kosten für Zinsen, Tilgung und Abschreibungen von 315.000 €. Man geht von 700.000 € an Einnahmen aus. "Dies ist eine pessimistische Rechnung", so Joachim Meyn. "Wir wollten keinesfalls etwas schön-Rechnen", pflichtet Holger Heisel bei. Durch Organisation ehrenamtlicher Hilfe, Ausarbeitung eines Energiekonzepts und weitere Optimierungsmaßnahmen wollen die Mitstreiter im Dachverband die Kosten aber nochmals reduzieren.
Abschließend verwiesen die Mitglieder des Dachverbandes Schwimmen auf ein Investitionsförderprogramm des Bundes für Sportstätten. Durch eine entsprechende Förderung könnten 45% der Investitionskosten durch den Bund übernommen werden.
Insgesamt kam die Präsentation bei den Zuschauern und den Kommunalpolitikern gut an. Bürgermeister Patrick Koch bedankte sich beim Dachverband für die geleistete Arbeit. Er empfahl dem HWF-Ausschuss dem Förderantrag beim Bund zuzustimmen, merkte aber an, dass damit noch keine Entscheidung für ein Bad in Pfungstadt getroffen sei. Die Entscheidung für den Zuschussantrag fiel schließlich auch einstimmig.
Damit ist zumindest ein kleiner Schritt getan.