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Die DLRG Pfungstadt hat am 6. September die Wasserrettungsdienst-Saison am Eicher See abgeschlossen. Dabei verzeichneten die Lebensretter deutlich mehr Einsätze als in den Vorjahren. Obwohl die Saison auf Grund der Corona-Pandemie erst später startete und weitere Einschränkungen galten ging die Zahl der Wachstunden nur leicht zurück.
Insgesamt verzeichnete die DLRG Ortsgruppe 10 Einsatzfälle seit 23. Mai und damit doppelt so viele, wie in der vergangenen Saison 2019. "Die meisten Fälle waren glücklicherweise nur technische Hilfeleistungen, zweimal sind wir aber auch zur Personensuche auf den Rhein ausgerückt", so Dirk Kopp als Einsatzleiter der DLRG. In einem Fall konnte der Einsatz abgebrochen werden, da die Person bereits aus dem Wasser gerettet werden konnte. Bei einem weiteren Fall kam allerdings jede Hilfe zu spät: Zunächst wurde die Suche von der Einsatzleitung eingestellt, nachdem eine Person bei Hamm/Gernsheim untergegangen war. Einige Tage später konnte bei Mainz nur noch der leblose Körper von der Feuerwehr geborgen werden.
"Gerade zu Beginn der Saison und in den längeren heißen Wochen des Sommers war es trotz einer nahezu deutschlandweiten Informations-Kampagne an den Rheinstränden problematisch", so Kopp weiter, "viele Menschen unterschätzen die Gefahren weiter." Aus Sicht der DLRG ist genau der Fall eingetreten, vor dem die Lebensretter vor der Sommerzeit gewarnt hatten: "Die reduzierten Kapazitäten in den Schwimmbädern, weniger Reisen in der Urlaubszeit und weitere eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten haben viele Menschen auch an unbewachte Gewässer getrieben", so der Technische Leiter Marcus Siesenop. Er macht diesen Umstand auch für die zahlreichen technischen Hilfeleistungen auf dem See verantwortlich: "Es waren insgesamt auch weniger geübte Wassersportler unterwegs, was letztlich auch auf die Corona-Situation zurückzuführen ist." So seien sicher einige Urlauber unorganisiert das erste Mal unterwegs gewesen und auch bei den organisierten Segelkursen hat vermutlich hier und da die ein oder andere Theorieeinheit im Frühjahr gefehlt.
Insgesamt zeigen sich die Lebensretter mit der Saison dennoch zufrieden. "Von den statistischen Werten her, liegen wir auf dem Niveau des Vorjahres und haben bei den jugendlichen Wachgängern gut zugelegt", freut sich Dirk Kopp.
* Saison auf Grund Corona kürzer sowie Einschränkungen bei der Zahl an Wachpersonal vor Ort.
Sorgen um den Nachwuchs machen sich die Lebensretter dennoch. "Durch die Corona-Pandemie und die entsprechenden Einschränkungen in den Bädern, haben wir derzeit noch keine Trainingsmöglichkeit für unsere Junior-Retter-Gruppe gefunden", so Marcus Siesenop, der als Technischer Leiter auch für die Ausbildung zuständig ist. "Es wäre nach der Schließung des Pfungstädter Schwimmbads der nächste, herbe Verlust für unsere Ortsgruppe. Corona zeigt hier auch nochmal wie ein Brennglas auf die Bäderproblematik und die damit einhergehenden Kapazitätsprobleme für die Schwimmausbildung."