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Auch nach Ende der Wachsaison Anfang September steht für die DLRG Pfungstadt einiges an: Während zweier mehrtägiger Arbeitseinsätze wurde im Laufe des Septembers die Wasserrettungsstation am Eicher See in Rheinland-Pfalz winterfest gemacht und mit zahlreichen Vorbereitungen für den Neubau gestartet. Anschließend folgte noch ein eintägiger Arbeitseinsatz im Vereinsheim in Pfungstadt, bei dem neben dem Sortieren und Unterbringen des Materials der Wachsaison auch das Sortieren von Jugendmaterial auf dem Plan stand.
An der Wachstation selbst standen zunächst die üblichen Wintervorbereitungen wie Gartenpflege und Grünschnitt und das Ausräumen von Einsatz- und Stationsmaterial an, dann starteten die Vorbereitungen für den schon lange geplanten Neubau des Stationsgebäudes.
Der inzwischen genau 60 Jahre alte Wohnwagen, welcher bisher als solches diente, wurde komplett leergeräumt, sämtliche Schränke, Sitzbänke, Zwischenwände und Türen ausgebaut, sodass der Wohnwagen schließlich über einen Schrotthändler entsorgt werden konnte. Auch die vorgelagerte Terrasse mit den Sonnenschirmen wurde komplett zurückgebaut, um das Feld für den Neubau freizumachen. Insgesamt wurden bei diesen Arbeitseinsätzen 207 Arbeitsstunden geleistet, mit bis zu 10 Helfern gleichzeitig.
Holger Heisel, erster Vorsitzender der Ortsgruppe Pfungstadt, freut sich sichtlich über diesen großen Fortschritt beim Neubau: „Wir sind von Seiten des Vorstands, aber auch von den aktiven Mitgliedern sehr froh, dass es jetzt endlich tatsächlich voran geht. Ein solches Vorhaben muss eben entsprechend vorbereitet, finanziert und genehmigt werden. Alles kein leichtes Unterfangen. Bei den durchaus anstrengenden Arbeitseinsätzen hat man aber gemerkt, dass alle richtig große Lust haben, jetzt etwas Neues zu gestalten.“
Nachdem nun Platz geschaffen wurde, wird die DLRG als nächstes das Herstellen der Fundamente für den Neubau auf dem Gelände vorbereiten. Dazu ist ein entsprechender Fundamentplan sowie eine statische Berechnung nötig, die derzeit von einem Architekten erstellt werden.
Viel Platz geschaffen wurde für den Neubau der Wasserrettungsstation
Der grundlegende Plan für das Gebäude steht bereits: Es soll ein 9 x 6 Meter großer Container-Bau entstehen, der damit etwa doppelt so groß ist, wie das bisherige Wohnmobilheim. Dieser Bau wird knapp einen Meter über dem Boden aufgeständert, um die Anforderungen des Hochwasser-Schutzes zu erfüllen. Zusätzlich wird auf dem Dach eine Terrasse mit Ausguck errichtet. Dadurch werden die Wachgänger eine bessere Sicht auf den See haben, als bisher vom ebenerdigen Bereich aus. Auch aus dem Gebäude heraus soll die Sicht durch größere Fenster-Flächen und die Aufständerung verbessert werden. Im Gebäude selbst ist auch ein kleiner Sanitätsraum sowie ein Wachleiter-Büro mit Funk- und IT-Technik vorgesehen. Auch eine Küchenzeile und ein kombinierter Aufenthalts- und Übungs-Bereich darf nicht fehlen. „Neben dem Wasserrettungsdienst selbst, planen wir auch die praxisnahe Ausbildung z.B. für Bootsführer, dann hier direkt anbieten zu können“, freut sich Dirk Kopp, der den Bereich Einsatz bei der DLRG Pfungstadt verantwortet.
Finanziell plant die DLRG aktuell mit ca. 70.000 € Investitionskosten. Dazu gehören neben der Anschaffung und Lieferung der Container-Module auch Material für den Innenausbau, Fundamentkosten sowie die Aufständerung des Bauwerks. „Das dürfte wohl die größte Investition der DLRG Pfungstadt in ihrer 84jährigen Geschichte sein,“ sagt Ortsgruppenleiter Holger Heisel und fügt hinzu: „Wir sind daher sehr froh, dass wir durch eine gut gefüllte Rücklage aus den letzten Jahren und zahlreichen großen und kleinen Unterstützern, die Finanzierung erfolgreich bewältigt haben.“ Zwanzig Prozent der Kosten trägt der DLRG-Landesverband Hessen über deren Fördermittelfonds. Hinzu kommt eine Großspende der Sparkassen-Jubiläumsstiftung, die unlängst von Landrat Klaus-Peter Schellhaas übergeben wurde. Zusätzlich gab es auch private Großspenden sowie kräftige finanzielle Unterstützung der Eicher-See-Gemeinschaft und der Entega-Stiftung sowie des DLRG-Bezirks Darmstadt-Dieburg.
Trotz der hohen Kosten wollen und werden die DLRG-Aktiven auch selbst Hand anlegen. So ist der Innenausbau und die Einrichtung der Container-Anlage in Eigenregie und ehrenamtlicher Arbeit geplant. Die Motivation ist groß: „Die meisten würden gerne sofort loslegen,“ so Heisel, „aber wir müssen noch auf den abschließenden Genehmigungs-Bescheid der Baubehörde warten.“ Dennoch gibt es in der Zwischenzeit schon einiges zu tun: So muss der genaue Ausbau, Lieferung, Aufstellung und Montage mit den Container-Herstellern im Detail besprochen werden. Dabei wollen die Lebensretter zügig vorankommen. Bis Mitte Mai 2024 soll die Station spätestens stehen, damit die neue Wach-Saison 2024 geordnet ablaufen kann.