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Die Schule ist wieder gestartet, die Sommerferien liegen hinter uns und da gibt es zum Thema Schwimmen natürlich viel zu berichten. Heute haben wir Euch hier alles Mögliche dazu zusammengestellt: Wie die Sommersaison der DLRG bisher verlaufen ist, wann unsere fortlaufenden Schwimmkurse wieder beginnen, wie die Chancen auf einen Kursplatz für Kinder stehen, wie es mit dem Pfungstädter Schwimmbad aussieht und warum wir mit Hinblick darauf den Landkreis kritisiert haben. Das alles findet Ihr hier. Also los geht's:
Die DLRG zieht als Bundesverband immer Ende Juli eine erste Sommerbilanz, so auch 2024. In den ersten sieben Monaten des Jahres kamen mindestens 253 Personen im Wasser zu Tode. Das sind - trotz des eher mittelmäßigen Sommerwetters - 35 Personen mehr, als zu diesem Zeitpunkt im Vorjahr. Dementsprechend keine gute Bilanz, auch wenn sich die Ertrinkungsfälle natürlich regional immer sehr unterschiedlich verteilen. Die meisten Menschen denken dabei zuerst an die Küstengebiete, die machen aber Jahr für Jahr nur einen sehr geringen Anteil der Todesfälle im Wasser aus. Ein dichtes Netz an Wasserrettungsstationen und vermutlich auch der größere Respekt und die erhöhte Vorsicht der Badegäste am Meer, lassen hier nur wenige Bade-Tote zusammen kommen. Den Löwen-Anteil machen nun schon seit Jahren die Binnengewässer mit ca. zwei Drittel der Todesfälle aus.
Als Pfungstädter DLRG betreiben wir ehrenamtlich die Wasserrettungsstation am Eicher See, von dem wir auch wasserseitig auf dem Rhein tätig werden können. Hier mussten wir 2024 bisher glücklicherweise während unserer Wachzeit keine größeren Unfälle beklagen. Es waren natürlich einige technische Hilfeleistungen nötig, aber das ist uns natürlich deutlich lieber, als ein Einsatz bezüglich einer untergegangenen Person.
Die Binnengewässer werden häufig als Ausweich-Stellen für Freibäder genutzt, z.B. wenn kein Freibad in der Nähe ist, die Bäder überfüllt sind oder Familien es sich nicht mehr leisten können. Daher ist es bedenklich, dass wir gerade in diesem Bereich erneut auch mehr Badeunfälle sehen.
Nach den zuletzt sehr schwierigen politischen und finanziellen Verhältnissen in Pfungstadt, kann man wenig gesichert dazu sagen, wie es hier weitergehen wird. Das werden die nächsten Gremien-Sitzungen nach der Sommerpause zeigen. Die von ehrenamtlichen Magistratsmitgliedern geleitete Projektgruppe hat aber auch in der Sommerzeit das Projekt vorangetrieben und auch wir haben hier wieder unterstützt und werden dies auch weiter tun.
Hier beraten wir z.B. in Detailfragen bei der Ausstattung des Bades oder ob es sinnvolle kostengünstige Übergangslösungen gibt. Aber natürlich verfolgen wir auch die Hintergründe und ab und an ist es dann auch an der Zeit, sich öffentlich zu äußern. Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären.
Der Landkreis hat mit dem Schwimmbad in Pfungstadt auf 2 Ebenen zu tun: Zum Einen ist er als Schulträger ein nicht unerheblicher Nutzer. Zum Anderen muss er den Haushalt der Stadt Pfungstadt genehmigen und da ist der Schwimmbad-Neubau natürlich ein großer Brocken.
In beiden Bereichen waren wir nicht zufrieden mit dem Auftreten des Kreises. Zum Einen wurde ursprünglich eine deutlich höhere Auslastung des Bades in Pfungstadt durch die Schulen zugesagt, als zuletzt. Dies hat Auswirkungen auf die finanzielle Machbarkeit des Bades, aber auch auf die Qualität des Schwimmunterrichts. Denn - und so stellte sich die Situation zuletzt dar - nimmt der Landkreis einen weiteren Anfahrtsweg zu Schwimmbädern in Kauf, sinkt die Zeit der Schulkinder im Wasser. Beispiel: Für das Schulschwimmen sind insgesamt 100 Minuten (2 Schulstunden plus Pause) vorgesehen. Davon gehen alleine schon 30 Minuten für das Umkleiden, Duschen, Abtrocknen und Föhnen verloren. Bleiben 70 Minuten übrig. Dauert dann noch die Hin- und Rückfahrt zum Bad zusammen 60 Minuten, bleibt kaum noch Wasserzeit. Und das merken auch wir: Kinder, die als Quer-Einsteiger in einen fortgeschrittenen Schwimmkurs bei uns kommen, sind trotz identischem Abzeichen meist nicht so gut im Wasser unterwegs, wie Kinder aus unseren eigenen Kursen. Das versuchen wir natürlich in unseren Schwimmkursen aufzufangen. Aber im schlimmsten Fall kann das am Badesee im Sommer zu einem lebensgefährlichen Problem werden.
Weiterhin haben wir bereits in der gesamten zurückliegenden rund 10 Jahre währenden Diskussion über ein neues Bad festgestellt, dass die Kommunalaufsicht als Prüfungsinstanz des Haushalts der Stadt Pfungstadt, dediziert das Schwimmbadvorhaben mehrfach kritisiert hat, während andere teure Vorhaben der Stadt (z.B. der Hessentag) eigentlich nie im Fokus der Kritik aus dieser Behörde standen. Es ist schon sehr schwer überhaupt politische Mehrheiten in Pfungstadt für ein Schwimmbad zu organisieren, aber die Stadtverordneten sind demokratisch gewählt. Wenn es am Ende nicht klappt, muss man das dann in einer Demokratie hinnehmen oder versuchen mit (neuen) Argumenten oder anderen Vorgehensweisen zu überzeugen. Wenn es aber nicht klappt, weil eine Aufsichtsbehörde hier versucht politischen Einfluss zu nehmen, kann das einfach nicht sein!
In diesem Sinne hatte sich Holger Heisel als Vorsitzender unserer Ortsgruppe gegenüber dem Darmstädter Echo geäußert. "Das hat vereinzelt auch Kritik gebracht", sagt Heisel und fährt fort, "so wurde z.B. geäußert wir würden ja als DLRG nichts zum Bad beitragen, da wir keine Steuern zahlen." Solche Äußerungen findet unser Vorsitzender erschreckend: "Die DLRG trägt in erheblichem Maße zu einem Schwimmbad bei, als Nutzer haben wir in den letzten Jahren hohe Gebühren in den umliegenden Bädern mitgetragen und tragen damit einen Teil zur Basisauslastung und zu einem Einnahmefundament für die Bäder bei. Wir bilden Rettungsschwimmer aus, die auch nachher in den Bädern als Aufsichtspersonal arbeiten - und gerade auch in diesem Bereich ist ein absoluter Mangel an Fachkräften festzustellen. Wir haben selbst mit ehrenamtlichem Engagement nahezu kostenfrei für die Stadt Pfungstadt verschiedene Schwimmbadkonzepte mitentwickelt. Ein großes Schwimmbad-Ingenieurbüro macht sowas ab 200.000 € aufwärts. Und auch wir zahlen z.B. anteilig Grundsteuer für unsere Räumlichkeiten. Diese Kritik ist also völlig abwegig."
Aber jetzt zu etwas Gutem...
Am 23. September ist es endlich soweit und wir starten wieder in unser Winter-Ausbildungsjahr mit fortlaufenden Kursen. Diese erfreuen sich weiterhin hoher Beliebtheit - vielleicht sogar zu hoher. Denn nicht Allen können wir den Wunsch erfüllen. Der Quer-Einstieg zu einem Fortgeschrittenen-Kurs ist häufig kaum machbar. Daher schaut gerne bei unserer Kurs-Garantie vorbei.
Wir versuchen verstärkt auch mit "Kurz-Angeboten" mehr Kinder zu Schwimmern zu machen, so waren wir z.B. im Sommer zusätzlich im Nordbad und im Freibad in Jugenheim unterwegs. Das ist natürlich gut, aber kein wirklicher Ersatz für einigermaßen fortlaufende Angebote, bei denen die Kinder am Ende wirklich sicher schwimmen können und vielleicht sogar Rettungsschwimmer werden wollen.
Damit wir dort wieder strukturell mehr Kapazitäten bekommen, bleibt unsere wichtigste Voraussetzung endlich wieder ein Schwimmbad vor Ort zu haben.